Die Spiele der deutschen Frauenfußball-Nationalmannschaft 2011



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Die Spiele der Frauenfußball-Nationalmannschaft 2011

SPORT1 Phrasenschwein

Anlass Datum Ort Gegner Ergebnis Tore
Testspiel 21. Mai Ingolstadt Nordkorea 2 – 0 1-0 Kim Kulig (E) 2-0 Celia Okoyino da Mbabi
Testspiel 3. Juni Osnabrück Italien 5 – 0 2-0 Alexandra Popp 3-0 Kulig 4-0 Okoyino 5-0 Popp
Testspiel 7. Juni Aachen Niederlande 5 – 0 1-0 Okoyino 2-0 Simone Laudehr 3-0 Popp 4-0 Kulig 5-0 Inka Grings
Testspiel 16. Juni Mainz Norwegen 3 – 0 1-0 Laudehr 2-0 Popp 3-0 Popp
WM VR 26. Juni Berlin Kanada 2 – 1 1-0 Kerstin Garefrekes 2-0 Okoyino
WM VR 30. Juni Berlin Nigeria 1 – 0 1-0 Laudehr
WM VR 5. Juli Mönchengladbach Frankreich 4 – 2 1-0 Garefrekes 2-0 Grings 3-1 Grings (E) 4-2 Okoyino
WM Viertelfinale 9. Juli Wolfsburg Japan 0 – 1
EM Quali 17. September Augsburg Schweiz 4 – 1 1-0 Lira Bajramaj 2-0 Bajramaj 3-1 Linda Bresonik 4-1 Martina Müller
EM-Quali 22. Oktober Bukarest Rumänien 3 – 0 1-0 Lena Goeßling 2-0 Bajramaj 3-0 Melanie Behringer
Testspiel 26. Oktober St. Pauli Schweden 1 – 0 1-0 Popp
EM-Quali 19. November Wiesbaden Kasachstan 17 – 0 Okoyino da Mbabi (3, 10, 14, 16), Popp (5, 11, 31, 59), Babett Peter (62, 65, 89), Laudehr (23, 41), Martina Müller (74, 85), Bajramaj (51), Melanie Behringer (E)
EM Quali 25. November Motril Spanien 2 – 2 1-0 Goeßling

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Spanien - Deutschland 2 : 2

25. 11. 2011 in Motril, Andalusien (2500 Zuschauer)

Die deutsche Nationalmannschaft hat die Tabellenführung in ihrer EM-Qualifikationsgruppe verpasst. Durch einen vergebenen Sieg in letzter Minute beim Tabellenführer Spanien "überwintert" das Team von Silvia Neid nun auf Rang 2. Deutschland bot eine insgesamt ordentliche Leistung, machte jedoch einen Fehler zuviel, was bitter bestraft wurde.

In den ersten 5. Minuten sicherte sich das deutsche Team durch frühes Pressing die Feldüberlegenheit und schien die Spanierinnen durch ihre Aggressivität regelrecht einzuschüchtern.
In der 5. Minute dann der erste Torschuß von Alexandra Popp, den die hervorragende Torhüterin Tirapu freilich leicht meisterte. Noch in der gleichen Minute brachte ein schöner Pass von Da Mbabi Popp auf der linken Seite in gute Schußposition rund 7 Meter querab vom Tor, doch die Duisburgerin verzog.
Es folgte in der 6. Minute ein Schuß von Behringer, der aber am Tor vorbeiging.
Über längere Zeit blieben die Deutschen dann in der kompakten Abwehr der Spanierinnen hängen. Ein halbhoher Laudehr-Schuß aus 20 Meter Distanz verfehlte in der 15. Minute nur knapp den spanischen Kasten.
In der 20. Minute hatte Alexandra Popp dann nach einem Behringer-Freistoß das 1-0 auf dem Kopf, doch eine glänzende Fußabwehr von Tirapu bewahrte die Spanierinnen vor dem Rückstand.
In der 27. Minute schließlich doch die deutsche Führung: Eine aus einem Eckstoß entstandene Kopfball-Staffette über Laudehr fand dann den Kopf von Lena Goeßling, die Tirapu überwinden konnte: 0 : 1.

Der Druck der deutschen Mannschaft nahm anschließend zu. 30. Minute: Eine scharfe Bajramaj-Hereingabe prallte im spanischen 5-Meter-Raum ab und traf auf Ruth Garcia, von der aus der Ball zum unhaltbaren Schuß für Tirapu wurde: 0 : 2.
Danach gab es nur noch eine gute Gelegenheit für Deutschland, als Odebrecht aus rund 20 Meter in aussichtsreiche Position kam, aber zuviel Rücklage hatte, wonach der Ball recht hoch über das Tor ging. Spanien auf der anderen Seite hatte zur Halbzeit nicht einmal einen Schuß auf das deutsche Tor zu verzeichnen.

In der zweiten Halbzeit wechselte die Bundestrainerin die bis dahin sehr gut spielende Saskia Bartusiak gegen Annike Krahn aus. Dieser Wechsel sollte der Abwehr Sicherheit kosten, was freilich nicht allein Krahn zugeschrieben werden kann. Außerdem hielten die Spanier nun aggressiver dagegen und wurde in der Folge auch offensiver.
Trotzdem hatte Alexandra Popp die erste gute Gelegenheit: In der 49. Minute verfehlte ihr Schuß knapp das Tor.
In der 51. Minute segelte und prallte ein Behringer-Zuspiel von links bis zur in den Strafraum gestürmten Lira Bajramaj, welche den Ball anschließend nur an den Pfosten setzte.
In der 57. Minute dann die erste Chance für Spanien, als Sonia aus rund 18 Metern abzog und Angerer spektakulär abwehrte. Die anschließende Ecke traf die deutsche Hintermannschaft im Dornröschenschlaf und Boquete hämmerte den Ball aus 8 Metern unter die Latte: 1 : 2.

Deutschland konterte in der 59. Minute, als Celia Okoyino da Mbabi eine Steilvorlage erlief und den Ball an Tirapu vorbei ins Tor schob - doch die Linienrichterin zeigte fälschlich abseits an und das Tor wurde nicht anerkannt. Die deutschen Spielerinnen hatten schon zuvor mit dem Schiedsrichtergespann gehadert, nun erregte sich die Bundestrainerin, was der 4. Offiziellen zu weit ging. Silvia Neid sah die Rote Karte und wurde auf die Tribüne verbannt.

Nervosität begann nun in der deutschen Mannschaft um sich zu greifen. In der 61. Minute eine Riesenchance für Celia Okoyino da Mbabi, doch sie schoss nur die Torhüterin an.
In der 67. Minute kam Spanien zu einer weiteren Chance, als Adriana ein Schuß mit dem Kopf verlängerte, aber auch zu hoch ansetzte, so das der Ball über das Tor ging.
In der 69. Minute konnte Da Mbabi eine Traumvorlage von Bajramaj 10 Meter frei vor dem Tor stehend nicht verwerten, der Ball zischte knapp über die Latte.
In der 72. Minute dann eine weitere sehr gute Schußchance für Bajramaj, doch es wurde nur ein "Schüsschen" daraus.
Das Spiel wurde immer hektischer, härter und zerfahrener. Doch bis zur 90. Minute sah es danach aus, als würde Deutschland seinen Vorsprung über die Zeit bringen. Doch dann konnte Angerer einen Schuss von Boquete aus rund 18 Metern nur abklatschen, direkt vor die Füsse von Willy und die hatte keine Mühe, den Ball im Tor unterzubringen: 2 : 2.

Die Spanierinnen verdienten sich das Unentschieden, weil sie nie aufgaben, sondern im Gegenteil trotz des anfangs aussichtlos erscheinenden Rückstandes zulegten. Die deutsche Mannschaft verlor zwei Punkte und damit eine komfortable Position in ihrer EM-Qualifikation. Bei Spanien darf man gespannt sein, wie sie sich im nächsten Jahr im Rückspiel präsentieren werden - sicher nicht schwächer als heute.

So spielte die deutsche Mannschaft:

Nadine Angerer
Bianca SchmidtSaskia Bartusiak
Annike Krahn (46.)
Lena GoeßlingBabett Peter
Simone LaudehrViola Odebrecht
Lira BajramajCelia Okoyino da Mbabi
Martina Müller (80.)
Melanie Behringer
Alexandra Popp

Spanien spielte mit: Ainhoa Tirapu - Miriam Dieguez, Ruth Garcia, Marta Corredera (Priscila Borja 85.), Marta Torrejon - Elisabeth Ibarra, Silvia Meseguer, Sandra, Sonia (Willy 89.) - Adriana (Maria Victoria Losada 90. +4), Veronica Boquete

Tore: 0 : 1 Lena Goeßling (21.) , 0 : 2 Ruth Garcia (Eigentor 30.) , 1 : 2 Veronica Boquete (57.) , 2 : 2 Willy (90. +1)

Schiedsrichterin war Frau Kateryna Monzul (Ukraine).

EM-Qualifikation Deutschland gegen Kasachstan

Für die Spiele gegen Kasachstan und Spanien im Rahmen der EM-Qualifikation hatte Silvia Neid folgendes Aufgebot benannt:

Spielerin (Jahrgang /Verein / Länderspiele / Tore inc. Spiel gegen Kasachstan)

Tor:

  • Nadine Angerer (78 / 1. FFC Frankfurt / 106 / 0)
  • Kathrin Längert (87 / FC Bayern München / 0 / 0)
  • Almuth Schult (91 / SC 07 Bad Neuenahr / 0 / 0)

    Abwehr:

  • Saskia Bartusiak (82 / 1. FFC Frankfurt / 48 / 0)
  • Verena Faißt (89 / VfL Wolfsburg / 7 / 0)
  • Josephine Henning (89 / VfL Wolfsburg / 2 / 0)
  • Annike Krahn (85 / FCR 2001 Duisburg / 73 / 4)
  • Babett Peter (88 / 1. FFC Turbine Potsdam / 58 / 4)
  • Bianca Schmidt (90 / 1. FFC Turbine Potsdam / 20 / 0)
  • Luisa Wensing (93 / FCR 2001 Duisburg / 0 / 0)

    Mittelfeld

  • Fatmire Bajramaj (88 / 1. FFC Frankfurt / 54 / 12)
  • Melanie Behringer (85 / 1. FFC Frankfurt / 72 / 19)
  • Lena Goeßling (86 / VfL Wolfsburg / 29 / 1)
  • Svenja Huth (91 / 1. FFC Frankfurt / 1 / 0)
  • Simone Laudehr (86 / FCR 2001 Duisburg / 49 /12)
  • Dzsenifer Marozsan (92 / 1. FFC Frankfurt / 3 / 0)
  • Viola Odebrecht (83 / 1. FFC Turbine Potsdam / 31/ 1)
  • Celia Okoyino da Mbabi (88 / SC 07 Bad Neuenahr / 60 / 16)

    Angriff

  • Anja Mittag (85 / 1. FFC Turbine Potsdam / 70 / 10)
  • Martina Müller (80 / VfL Wolfsburg / 96 / 33)
  • Alexandra Popp (91 / FCR 2001 Duisburg / 20 / 14)
  • Deutschland - Kasachstan 17 : 0

    19. 11. 2011 in Wiesbaden (6500 Zuschauer)

    Bei idealem Fußballwetter traf die Weltranglistennummer 79 auf die Nummer 2 und wurde bereits in den ersten Minuten buchstäblich überrollt. Höher gewann noch nie eine deutsche Nationalmannschaft (inc. Männer). Die deutschen Frauen waren glänzend aufgelegt und sorgten dadurch paradoxerweise dafür, dass die Kasachinnen einen vollkommen desolaten Eindruck hinterließen. Es sei aber erwähnt, dass die Gäste immerhin eine sehr gute Torchance hatten und durchaus auch zwei, drei Torschüsse zu verzeichnen hatten. Ansonsten war das Spiel einseitig, praktisch jeder deutsche Angriff kreierte Torgefahr, Torschüsse oder Tore, an denen sich auch die offensiv aufgestellte deutsche Verteidigung beteiligte. Klar, dass bei diesen Verhältnissen die Torschützinnen herausragten:
    Celia Okoyino da Mbabi (3, 10, 14, 16) und Alexandra Popp (5, 11, 31, 59) schlugen jeweils viermal zu, Babett Peter (62, 65, 89) traf dreimal, Simone Laudehr (23, 41) und Martina Müller (74, 85) schlugen zweimal zu, Lira Bajramaj (51) und Melanie Behringer (36, Handelfmeter) trugen sich jeweils einmal in die Torjägerliste ein.
    Nun beklagten die einen die Schwäche Kasachstans und wandten sich mit Grausen, während die anderen angesichts der schönen Tore gern noch eine Verlängerung gesehen hätten ;-).
    Und ganz ähnlich sahen die einen keinen sportlichen Wert geschweige denn Aussagekraft des Spiels, während die anderen fußballweise darauf verwiesen, dass man immer nur so stark oder schwach spiele, wie der Gegner es erzwinge bzw. zulasse - eine sehr tiefsinnige und ambivalente Betrachtung.
    Am Ende wird vielleicht das kommende Spiel gegen Spanien darüber entscheiden, ob Deutschland am Samstag besonders stark oder Kasachstan besonders schwach gespielt hat.

    So spielte die deutsche Mannschaft:

    Nadine Angerer
    Babett PeterSaskia BartusiakLena GoeßlingVerena Faißt
    Simone LaudehrViola Odebrecht
    Lira BajramajCelia Okoyino da Mbabi
    Dzennifer Maroszan (70.)
    Melanie Behringer
    Anja Mittag (46.)
    Alexandra Popp
    Martina Müller (70.)

    Kasachstan spielte mit: Schelenjak - Idiatulina, Aljakina, Scholschijewa (79. Schanacajeba), Li (46. Birwagen) - Bissembajewa, Iwanowa - Mijasinkowa, Kirgisbajewa, Krassjukowa, Karibajewa

    Schiedsrichterin war Frau Vitulano (Italien).

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    Testspiel Deutschland - Schweden 1 : 0

    26. 10. 2011 am Millerntor auf St. Pauli (12183 Zuschauer)

    Deutschland bleibt für Schweden ein Angstgegner. Auf dem Millerntor von St. Pauli gelang dem gegenüber dem Rumänien-Spiel nur leicht verbesserten Neid-Team ein knapper, aber durchaus verdienter 1:0-Sieg gegen eine schwedische Mannschaft, die zwar ohne großere Umbrüche auf die WM-Generation setzte, jedoch nie an die Leistung bei der WM (Dritter Platz) anknüpfen konnte.

    Das Spiel gestaltete sich wesentlich offener als gegen Rumänien, Deutschland hatte ergo mehr Raum als in Bukarest, konnte aber infolge bestehender Schwächen in Pass-Spiel und Ballannahme viel zu wenig daraus machen.
    Das Bemühen um Steigerung war deutlich zu sehen, z. B. in der zweiten Minute, als Bresonik sehr energisch im schwedischen Strafraum auftauchte und eine Ecke erzwang.
    In der 8. Minute hatte Simone Laudehr eine gute Chance, als sie aus rund 14. Metern frei zum Schuß kam, den wuchtigen Ball jedoch Torfrau Lindahl direkt in die Arme schoss.
    Die Schwedinnen spielten ihr gewohntes Spiel mit steilen Pässen und kamen in der 13. Minute auf der rechten deutschen Abwehrseite, wo Bianca Schmidt häufiger hinten fehlte, zu einer Großchance. Den für eine Torfrau nicht ganz undankbaren Schuß wehrte Angerer mit einer Glanzparade ab.
    Im Gegenzug sorgte ein Goeßling-Schuß für Gefahr, wurde aber zur Ecke abgefälscht.

    Die Deutschen mühten sich redlich, ihre Pässe nach vorn an die Frau zu bringen, doch wie im Rumänien-Spiel krankt der offensive Part noch immer. Bei Schweden lief der Ball wesentlich flüssiger:
    In der 21. Minute kam Schelin - wieder auf der rechten Seite - aus 5 Metern frei zum Schuß. Nadine Angerer bewahrte das deutsche Team mit der Armarbeit einer gestandenen Handballtorwartin vordem Rückstand - eine Großtat des Spiels.

    In der 26. Minute verzog die immer stärker werdende Simone Laudehr im Strafraum einen Schuß von halbrechts. Diese Möglichkeit konnte nicht darüber hinwegtäuschen, dass das deutsche Spiel begann, zu erstarren und kaum Bewegung zeigte.
    In der 41. Minute eine Gelegenheit von Inka Grings, die bei dem Versuch, Lindahl zu überlobben, leider um ca. einen Meter scheiterte.
    Im der 44. Minute bekam die öfter einmal unglücklich agierende Bajramaj gegen den riskanten Ausflug der unsicher wirkenden schwedische Torhüterin noch einmal eine Gelegenheit, doch die Schwedin war schneller.
    Negativ auffällig war die ansonsten immer solide Melanie Behringer, denn ob im Feld oder bei Standards, wenig schien ihr an diesem Tag zu gelingen.

    Nach der Pause kam Popp für die eher unauffällige Grings und belebte das deutsche Spiel sichtlich.
    In der 47. Minute ein Lichtstrahl unter den oft mißlungenen Aktionen von Behringer, die einen Pass präzise und steil auf Bajramaj spielte, welche mit ihrem Fuß nur knapp den schnellen Ball verfehlte.

    Die Deutschen nun dominanter und Laudehr noch agiler. Ein Foul an ihr in der 54. Minute führte zur Gelben Karte gegen Sjogren.

    Die 60. Minute läutete die besten und aufregensten 3 Minuten des Spiels ein:
    Eine gute Behringer Flanke erreichte Laudehr. Den Abpraller des Laudehr-Kopfballs gegen den schwedischen Pfosten nützte Popp, um per Kopf den deutschen Treffer zu markieren: 1:0.
    Eine Minute danach eine weitere gelungene Behringer-Flanke auf den Kopf der freistehenden Lena Goeßling, deren wuchtiger Kopfball nur knapp über die Latte ging - eine sehr gute Torchance, die einen Treffer verdient hätte.

    Doch im Gegenzug versetzte Schelin Krahn und Angerer und hatte Pech, dass ihr Schuß von der Unterseite der Latte wieder aus dem Tor sprang - eine Riesenchance für Schweden !

    Die deutsche Mannschaft blieb aber im Sattel und hatte in der 66. Minute durch einen Lobb-Versuch von Bajramaj und in der 76. Minute durch einen Popp-Schuß gute Gelegenheiten.
    Die 79. Minute sah endlich eine längere deutsche Kombination bis in den Strafraum, Popp kam am Ende aber nur knapp nach Lindahl zum Ball. In der 80. Minute kam noch ein Laudehr-Schuß hinterher.

    In der 82. Minute hatte die für Bresonik eingewechselte Anja Mittag dann zwei von Popp eingeleitete Top-Chancen im Sekundenabstand, doch zuerst traf sie die Torhüterin, beim Nachschuß streifte sie dann leider nur das Lattenkreuz. Gerade Anja Mittag, die in ihren Nationalmannschaftseinsätzen immer mal wieder mit solchen Chancen und Pech "gestraft" wird bzw. wurde, hätte ich es mal gegönnt, einen Treffer zu erzielen - irgendwie ist da wohl doch ein systematischer Fehler dabei.

    Schweden konnte, schon wegen der Wechselorgien in der letzten halben Stunde, keine herausragende Chance zum Ausgleich mehr erzwingen und verlor so erneut gegen Deutschland, freilich nicht so traumatisch wie in manch wichtigem Turnier.

    Das Prestige-Duell wurde somit einmal mehr Beute der deutschen Mannschaft und verschafft der nach der WM immer noch in der Kritik stehenden Silvia Neid und den unter erhöhter Beobachtung Spieletinnen vielleicht etwas mehr Ruhe und Luft zum Arbeiten. Die hervorzuhebenden Simone Laudehr und Alexandra Popp dürften diese Ruhe bereits aus ihrer Leistung geschöpft haben.
    Im November steht das EM-Qualifikationspiel gegen die bis dato recht stark agierende Spanierinnen an. Möglicherweise eine größere Herausforderung als das heutige Testspiel.

    So spielte die deutsche Mannschaft:

    Nadine Angerer
    Bianca SchmidtAnnike KrahnSaskia BartusiakVerena Faißt
    Simone LaudehrLena Goeßling
    Linda Bresonik
    Anja Mittag (76.)
    Lira Bajramaj
    Martina Müller (87.)
    Melanie Behringer
    Svenja Huth (68.)
    Inka Grings
    Alexandra Popp (46.)

    Tore: 1 : 0 Alexandra Popp (60.)

    Schweden spielte mit:
    Lindahl - Nilsson (74. Svensson), Rohlin, Larsson (74. Sembrant), Thunebro - Göransson (56. Almgren), Seger, Fischer (56. Dahlkvist), Sjögran (87. Moberg) - Schelin, Edlund (62. Landström)

    Schiedsrichterin war Thalia Mitsi (Griechenland).

    EM-Qualifikation Rumänien - Deutschland  0 : 3

    22. 10. 2011 in Bukarest (100 Zuschauer)

    Im Vorfeld hatte es schon Warnungen gegeben, dass die Rumäninnen relativ zu ihrem Platz in der Weltrangliste unerwartet unangenehme Gegnerinnen sein könnten. Dies traf in punkto Spielzerstörung voll und ganz zu. Die Frauen von Silvia Neid kamen selten gut ins Spiel.
    Schwächen in der Präzision und Ballannahme waren erkennbar und nicht allein auf die häßlich graue und durchaus unebene Graspiste des Mogosoia-Stadions zurückzuführen.
    Die Rumäninnen auf der anderen Seite standen den Deutschen permanent auf den Füßen und waren meistens so gut aufgestellt, dass sie deutsche Spitzen immer wieder doppelten und abblockten. Wieder einmal sah eine deutsche Mannschaft in diesem Jahr gegen betont körperbetontes und aggressives Spiel eines Gegners - ich nenne Nigeria oder auch Japan - öfter hilflos aus, als dem Zuschauer lieb sein konnte.

    Grau wie der Rasen zeigte sich die erste Halbzeit. Da ist schon erwähnenswert, dass Grings in der 3. Minute frei vor der Torhüterin den Ball ins Tor lenkte, dummerweise aber deutlich im Abseits. In der 7. Minute der erste legale Torschuß, Behringer zog den Ball zwei Meter am Tor vorbei. In der 11. Minute sorgte eine Rumänien für die bis dahin größte Gefahr für das eigene Tor, als ein Abpraller von Grings wiederum von ihr abprallte und das Tor um einen halbenMeter verfehlte. In der 13. Minute verstolperte Bajramaj wenige Meter vor dem Tor den Ball.

    Das deutsche Team war zu diesem Zeitpunkt praktisch auf die linke Außenposition fixiert, weil hier Faißt, Bajramaj und Behringer die aktivsten Spielerinnen waren. Die erste echte Torchance für Deutschland ergab sich dann erst in der 21. Minute ausgerechnet von der rechten Seite, als endlich ein Steilpass von Bajramaj Simone Laudehr gefährlich in den Strafraum schickte. Deren Flanke wurde dann aber noch abgefälscht und kam zu Lena Goeßling, die nur noch den Kopf hinhalten mußte, um die deutsche Führung zu markieren.

    Das 1 : 0 änderte die zähe Partie freilich nicht, im Gegenteil. Bis zum Pausen-Tee gab nur noch zwei erwähnenswerte Aktionen Richtung rumänisches Tor: Ein Schuß der an diesem Tage wenig torgefährlichen Inka Grings in der 34. Minute und von Faißt in der 36. Minute, beide verfehlten das Tor aber deutlich. Diese erste Halbzeit der deutschen Mannschaft hatte lediglich eine gute Statistik: Die Ausbeute aus den echten Torchancen war 100 %. Wann hatte das Team schon einmal eine solche Quote ?

    In der Halbzeit kam Anja Mittag für die extrem unauffällige Linda Bresonik, machte deren Job freilich auch nicht besser. Immerhin eröffnete Inka Grings die zweite Hälfte mit einem Schuß auf das rumänische Tor (46.). Auch zeigten sich einerseits erste, kleine Löcher in der rumänischen Aufstellung, andererseits begann das deutsche Team nun endlich mit Kombinationen jenseits der linken Seite, wenn diese auch schwerfällig und "rumpelig" wirkten. So bei einer Gelegenheit in der 53. Minute, als man den Ball zu den an der 16- Meter-Linie stehenden Bajramaj und Grings gab, welche sich aber ein oder zwei Zehntelsekunden noch einigen mußten, wer denn den günstigen Ball nehmen sollte. Grings war schließlich die Schützin, verzog aber einen Meter am linken Pfosten vorbei. Die Einschläge kamen jetzt aber näher. In der 56. Minute glänzte Simone Laudehr nach Direktabnahme mit einem Volleyschuß von Halbrechts gegen den Pfosten. Der Abpraller wurde sofort wieder zurück in den Strafraum gespielt, Grings adressierte die freistehende Bajramaj und die verwandelte aus rund 10 Metern zum 2 : 0.

    Eine Minute danach spielte Behringer einen sehenswerter Steilpass zu der in den Strafraum laufenden Mittag, doch als diese schießen wollte, kickte ein rumänischer Fuß die Torchance weg. Die deutsche Mannschaft setzte nach und wurde belohnt. Ein Foul an Bianca Schmidt in der 59. Minute wurde von Schiedsrichterin Adamkova aus der Tschechei mit einem Strafstoß geahndet. Behringer verwandelte wuchtig und sicher zum 3 : 0.

    In der 65. Minute traf Simone Laudehr mit einem Kopfball zum zweiten Mal den Pfosten, doch: Der rumänische Gegenstoß erwischte die deutsche Abwehr weit nach vorn aufgerückt und Dusa hatte, offensichtlich selbst überrascht, alleinstehend vor Angerer die Chance zum rumänischen Anschlußtreffer, vertändelte aber eine Sekunde und schob den Ball dann am Tor vorbei . Die Deutschen kamen in dieser ihrer besten Phase ohne Gegentreffer davon.

    In der 77. Minute kam Viola Odebrecht (für Goeßling) zur ihrem Debüt nach über sechs Jahren Nationalmannschaftsabstinenz, 5 Minuten später ersetzte Alexandra Popp die fleißige Bajramaj, die nicht an ihre Leistungen im Schweiz-Spiel anknüpfen konnte.

    Die letzte Möglichkeit des Spiels hatte Inka Grings mit einem Kopfball, doch es blieb beim verdienten 3 : 0 gegen eine rumänische Mannschaft, die im Hinblick auf ihre Performance hochzufrieden sein durfte. Die Zufriedenheit des deutschen Teams dürfte sich dagegen auf 3 Punkte und drei Tore beschränken. Beste deutsche und sogar torgefährlichste Spielerin war Simone Laudehr, aufgefallen sind mir noch Lena Goeßling und Verena Faißt. Viola Odebrecht machte bei ihrem Einstand einen dynamischen Eindruck, konnte aber in der kurzen Zeit keine Akzente setzen. Und ob die Bundestrainerin Alexandra Popp mit Kurzeinsätzen wie gegen Rumänien auf die richtige Spur bringt ?

    Am Mittwoch im Testspiel gegen Schweden werden wir vielleicht mehr wissen. Und mal ganz subjektiv und gefühlsbetont: Das Spiel ließ bei mir Sehnsucht aufkommen nach den verletzten Kim Kulig, Celia Okoyino da Mbabi und Dzenifer Maroszan.

    So spielte die deutsche Mannschaft:

    Nadine Angerer
    Bianca SchmidtAnnike KrahnBabett PeterVerena Faißt
    Simone LaudehrLena Goeßling
    Viola Odebrecht (77.)
    Linda Bresonik
    Anja Mittag (46.)
    Lira Bajramaj
    Alexandra Popp (82.)
    Melanie Behringer
    Inka Grings

    Tore: 1 : 0 Lena Goeßling (21.), 2 : 0 Lira Bajramaj (56.), 3 : 0 Melanie Behringer (59.),

    Rumänien spielte mit:
    Ganea - Oprea, Olar, Dusa, Spanu - Bortan, Ficzay - Sarghe, Iusan (64. Birtoiu), Laiu (90. Sinka) - Rus (79. Vatafu)

    Schiedsrichterin war Jana Adamkova (Tschechien).

     

    EM-Qualifikation Deutschland - Schweiz  4 : 1

    17. 9. 2011 in Augsburg (6632 Zuschauer)

    Es sollte eine Reha-Maßnahme nach dem Scheitern bei der Heim-WM werden, doch es kam nur eine durchschnittliche Pflichtübung heraus. Das EM-Qualifikationsspiel gegen die Schweiz zeigte alte Schwächen, z.B. bei der Chancenverwertung, beim Aufbauspiel oder beim Schlendrian in der Abwehr, wenig Glanz und nichts Neues.
    Natürlich muß man berücksichtigen, dass eine extrem wichtige Spielerin wie Kerstin Garefrekes (Rücktritt) sichtbar fehlte, auch die Integrations- und Kampfkraft einer Birgit Prinz hätte gegen die aggressiven Schweizerinnen vermutlich gepunktet. Auf die Erfahrung von Inka Grings, die mit muskulären Problemen auf der Bank saß, mußte ebenfalls verzichtet werden. Unverzichtbar offenbar auch die Nervosität, mit der man begann - die WM war nicht vergessen.
    Deswegen reichte den Schweizerinnen in den ersten 25 Minuten eine solide Abwehr- und Mittelfeldarbeit, um die Deutschen einzudämmen. Nur eine Großchance von Behringer (15.) ließ die Schweiz zu. In der 21. und 24. Minute (und später leider auch diverse Male) tat sich die Abwehr um Neu-Kapitänin Nadine Angerer unrühmlich durch gefährliche Tändeleien im Strafraum hervor. Am auffälligsten, und das sollte sich über das ganze Spiel nicht ändern, agierte die bei der WM so gescholtene Lira Bajramaj.
    Mit ihrer Großchance in der 25. Minute leitete Bajramaj die erfreulichere zweite Hälfte der ersten Hälfte ein. Ein elfmeterreifes Foul der bereits gelb belasteten Abbe eine Minute später ahndete die schlecht pfeifende Schiedsrichterin Spinelli nicht.
    Es folgten weitere Chancen durch Peter und Bajramaj (29. und 30.), bis die beste Akteurin auf dem Feld dann in der 32. Minute zuschlug und Brunner aus 7 Metern bezwang. Freilich hätte es zu diesem Zeitpunkt schon 3:0 oder 4:0 stehen können oder müssen.
    Die erste Halbzeit endete mit einer guten Kopfballchance von Laudehr nach Freistoß Behringer (37)., (fast) einem Eigentor von Egli nach scharfer deutscher Hereingabe (43.), einem guten Schuß von Goeßling (45.) und einer Hereingabe von Bajramaj kurz vor das Schweizer Tor, die aber nicht bei der mitgelaufenen Bresonik ankam.

    Zu Beginn der zweiten Hälfte kamen die Deutschen zu weiteren Chancen. Erstmals konnte sich die blasse Alexandra Popp in Szene setzen, zuerst als Ziel einer Hereingabe von Laudehr, bei der sie aber gestört wurde (54.), und dann durch einen Kopfball (56.) Die Einschläge am Schweizer Tor kamen wieder näher, ein etwas mißlungener Bresonik-Schuß erwischte Brunner recht weit vor ihrem Tor (58.) und in der 64. Minute hatte Behringer eine Hundertprozentige, scheiterte aber aus 10 Metern, eine Minute später dann noch einmal ein ähnliches Bild. Überfällig dann das 2 : 0 in der 66. Minute, als Behringer mit toller Vorarbeit den Ball flach in den Strafraum gab, Popp verpasste, Bajramaj hinter ihr aber nicht.
    Man hätte nun denken können, die Deutschen würden jetzt ein Fass auf dem Platz aufmachen, stattdessen nur zwei Minuten nach dem 2 : 0 eine kalte Dusche: Konterball der Schweizerinnen auf Crnogorcevic, auf die sich alle deutschen Abwehrspielerin stürzen, dadurch wird Bachmann frei und bezwingt aus 12 Metern Angerer - die erste Torchance der Schweizerinnen überhaupt bescherte den Eidgenossinnen den dritten Treffer gegen Deutschland (s.u.) überhaupt - Ärgerlich !
    Die deutsche Mannschaft antwortete mit dem 3 : 1 in der 73. Minute, als Bresonik eine Vorlage Goeßlings in die lange Ecke des Schweizer Tores völlig unbehindert einköpfen kann - die Abwehrleistungen der Schweiz hatten schon längst an der anfänglichen Solidität eingebüßt. Noch einmal Bresonik (77.) und Bajramaj (79.) hatten weitere Chancen, aber es war die vier Minuten zuvor eingewechselte Martina Müller, Jokerette vom Dienst, die in der 79. Minute den jungen Mädels einmal zeigte, wie man Tore schießt - eine Gelegenheit, ein Tor: 4 : 1. Danach gab es noch Chancen, doch weniger deutlich als in den 80 Minuten zuvor - Schwamm drüber !

    Nach Schulnoten würde ich der Partie der deutschen Mannschaft in der Summe eine Drei Minus geben - die Leistung und der Einsatz waren OK, Mängel - da und dort aus vielerlei Gründen auch nachvollziehbar - nicht zu übersehen und für die gerade ausreichende Chancenverwertung und die "Spielchen" in der Abwehr gibt es das dicke Minus.

    Lira Bajramaj war für mich die einzige wirklich herausragende Spielerin und hatte eine akzeptable Chancenverwertungsquote. Die anderen deutschen Spielerinnen waren von tüchtig über unauffällig bis blass - oder aber so wenig beschäftigt (Angerer), dass sie sich anders produzieren mußten.

    Nur 6632 Zuschauer wohnten dem Spiel bei... Nur ? Angesichts des katastrophalen Termins ein Wunder, dass überhaupt Zuschauer in Augsburg aufzutreiben waren ! Hier hat, wer auch immer, jemand dem Frauenfußball in Deutschland Schaden zugefügt.

    So spielte die deutsche Mannschaft:

    Nadine Angerer
    Bianca SchmidtAnnike KrahnSaskia BartusiakBabett Peter
    Verena Faißt (81.)
    Lena GoeßlingSimone Laudehr
    Melanie BehringerLinda BresonikLira Bajramaj
    Alexandra Popp
    Martina Müller (75.)

    Tore: 1 : 0 Lira Bajramaj (32.), 2 : 0 Lira Bajramaj (66.), 2 : 1 Bachmann (68.), 3 : 1 Linda Bresonik (73.), 4 : 1 Martina Müller (79.)

    Die Schweiz spielte mit:
    Brunner - Egli, Betschart, Graf, Abbe - Zumbühl [Wälti 71.), Dickenmann, Bachmann, Moser - Crnogorcevic, Mehmeti (Maendly 61.).

    Schiedsrichterin war Frau Spinelli (Italien).

     Mein Tor ins Leben: Vom Flüchtling zur Weltmeisterin

    Mein Tor ins Leben: Vom Flüchtling zur Weltmeisterin


    von Lira Bajramaj

    Sprache: Deutsch
    Taschenbuch - 160 Seiten - Südwest Verlag
    Erscheinungsdatum:5. Oktober 2009

     

    EM-Qualifikation Deutschland vs. Schweiz - Vorbericht

    Am Samstag, dem 17. September 2011, startet die deutsche Frauenfußball-Nationalmannschaft in die EM-Qualifikation für die Europameisterschaft 2013 in Schweden. In Augsburg empfangen die Frauen um Bundestrainerin Silvia Neid das Team der Schweiz (Live in der ARD ab 15:45).

    Der erste Gegner nach der WM-Schlappe gegen Japan sollte eine lösbare Aufgabe für die deutschen Frauen sein. Die Bilanz spricht für Deutschland:
    Das erste Spiel gegen die Schweiz am 10. November 1982 in Koblenz gewann Deutschland mit 5 : 1 - es war übrigens das erste Länderspiel einer deutschen Frauenfußball-Nationalmannschaft überhaupt. Damals schon dabei und zwar als Spielerin und Torschützin zum 3 : 0 war Silvia Neid, die heutige Bundestrainerin.
    Die Bilanz der deutschen Mannschaft gegen die Schweiz ist auch ansonsten überwältigend:
    Von 14 Spielen seit 1982 wurden 13 gewonnen, eines endete 1988 in der EM-Quali unentschieden 0:0. Das Torverhältnis ist ebenfalls beeindruckend: 67:2 !

    Das letzte Aufeinandertreffen war 2008 in Basel, ebenfalls im Rahmen der EM-Quali, und endete 3 : 0 für Deutschland durch Tore von Sandra Smisek, Kerstin Garefrekes und Melanie Behringer, welche als einzige Schützin voraussichtlich wieder dabei sein wird. Aus dem damaligen auf dem Platz stehenden Team aber könnten durchaus noch neun aktuell nominierte Spielerinnen auflaufen - so viel hat sich trotz der Rücktrittswelle in den letzten drei Jahren doch nicht geändert.
    Das Team der Schweiz zeigte zuletzt bei einer England-Reise Ende August Licht und Schatten, einer 0 : 5 - Niederlage gegen Schottland folgte ein 1 : 0 - Sieg gegen Irland.

    Update 14. September :
    Die schwarze Serie geht weiter: Julia Simic (Bayern München) verletzt sich beim Training der Natonalmannschaft und fällt nun auch aus. (Quelle: womensoccer.de)

    Update 12. September :
    Die Debütantin Tabea Kemme (Turbine Potsdam) hat sich leider verletzt. Für sie wurde erstmals Luisa Wensing (FCR Duisburg) in den Kader berufen. (Quelle: womensoccer.de)

    Update 8. September :
    Für Dzsenifer Marozsan, die verletzungsbedingt eine rund vierwöchige Pause einlegen muß, wurde Julia Simic (Bayern München) nachnominiert. Für Simic ist die Nominierung ebenfalls Premiere.(Quelle: womensoccer.de)

    Bundestrainerin Silvia Neid hat ihren Kader für das EM-Qualifikationsspiel gegen die Schweiz am 17. September in Augsburg (ARD 15:45) benannt.

    Durch die Rücktritte von Birgit Prinz, Ariane Hingst, Kerstin Garefrekes und Ursula Holl (Torfrau) und die Verletzungen von Kim Kulig und Celia Okoyino da Mbabi erhält die deutsche Nationalmannschaft im Spiel 1 nach der WM-Schlappe bereits ein anderes Gesicht und auch zwei Neulinge dürfen sich über ihre erste Nominierung freuen:

    Als Ersatztorfrau steht erstmals Kathrin Längert (Bayern München) im Aufgebot und im Mittelfeld stößt mit Svenja Huth (FFC Frankfurt) ein weiterer Neuling zum deutschen Kader.
    Schon einmal nominiert war Tabea Kemme (Turbine Potsdam), es fehlt aber noch ein Länderspieleinsatz.
    Kurz vor der WM verletzte sich die damals im WM-Aufgebot stehende Dzsenifer Marozsan (FFC Frankfurt), die schon in zwei Länderspielen zuvor überzeugt hat.
    Anja Mittag (Turbine Potsdam) hatte noch zum erweiterten WM-Kader gehört und wird nun ein Comeback haben.
    Die übrigen Namen aus dem Aufgebot sind bekannt. Erfreulich, dass die inzwischen nach Zürich gewechselte Torjägerin Inka Grings ihre Karriere in der Nationalmannschaft noch fortsetzt.

    Der Kader:

    Torfrauen: Nadine Angerer (FFC Frankfurt), Kathrin Längert ( Bayern München), Almuth Schult (SC Bad Neuenahr)

    Verteidigung: Saskia Bartusiak ( FFC Frankfurt), Verena Faißt (VfL Wolfsburg), Josephine Henning (VfL Wolfsburg), Annike Krahn (FCR Duisburg), Babett Peter (Turbine Potsdam), Bianca Schmidt (Turbine Potsdam), Luisa Wensing (FCR Duisburg)

    Mittelfeld: Fatmire Bajramaj (FFC Frankfurt), Melanie Behringer (FFC Frankfurt), Linda Bresonik (FCR Duisburg), Lena Goeßling (VfL Wolfsburg), Svenja Huth (FFC Frankfurt), Simone Laudehr (FCR Duisburg), Anja Mittag (Turbine Potsdam)

    Angriff: Inka Grings (FC Zürich 94), Martina Müller (VfL Wolfsburg), Alexandra Popp (FCR Duisburg), Julia Simic (Bayern München)

     Mein Tor ins Leben: Vom Flüchtling zur Weltmeisterin

    Mein Tor ins Leben: Vom Flüchtling zur Weltmeisterin


    von Lira Bajramaj

    Sprache: Deutsch
    Taschenbuch - 160 Seiten - Südwest Verlag
    Erscheinungsdatum:5. Oktober 2009

     

    EM-Qualifikation Deutschland vs. Schweiz - Vorbericht

    Am Samstag, dem 17. September 2011, startet die deutsche Frauenfußball-Nationalmannschaft in die EM-Qualifikation für die Europameisterschaft 2013 in Schweden. In Augsburg empfangen die Frauen um Bundestrainerin Silvia Neid das Team der Schweiz (Live in der ARD ab 15:45).

    Der erste Gegner nach der WM-Schlappe gegen Japan sollte eine lösbare Aufgabe für die deutschen Frauen sein. Die Bilanz spricht für Deutschland:
    Das erste Spiel gegen die Schweiz am 10. November 1982 in Koblenz gewann Deutschland mit 5 : 1 - es war übrigens das erste Länderspiel einer deutschen Frauenfußball-Nationalmannschaft überhaupt. Damals schon dabei und zwar als Spielerin und Torschützin zum 3 : 0 war Silvia Neid, die heutige Bundestrainerin.
    Die Bilanz der deutschen Mannschaft gegen die Schweiz ist auch ansonsten überwältigend:
    Von 14 Spielen seit 1982 wurden 13 gewonnen, eines endete 1988 in der EM-Quali unentschieden 0:0. Das Torverhältnis ist ebenfalls beeindruckend: 67:2 !

    Das letzte Aufeinandertreffen war 2008 in Basel, ebenfalls im Rahmen der EM-Quali, und endete 3 : 0 für Deutschland durch Tore von Sandra Smisek, Kerstin Garefrekes und Melanie Behringer, welche als einzige Schützin voraussichtlich wieder dabei sein wird. Aus dem damaligen auf dem Platz stehenden Team aber könnten durchaus noch neun aktuell nominierte Spielerinnen auflaufen - so viel hat sich trotz der Rücktrittswelle in den letzten drei Jahren doch nicht geändert.
    Das Team der Schweiz zeigte zuletzt bei einer England-Reise Ende August Licht und Schatten, einer 0 : 5 - Niederlage gegen Schottland folgte ein 1 : 0 - Sieg gegen Irland.

    Update 14. September :
    Die schwarze Serie geht weiter: Julia Simic (Bayern München) verletzt sich beim Training der Natonalmannschaft und fällt nun auch aus. (Quelle: womensoccer.de)

    Update 12. September :
    Die Debütantin Tabea Kemme (Turbine Potsdam) hat sich leider verletzt. Für sie wurde erstmals Luisa Wensing (FCR Duisburg) in den Kader berufen. (Quelle: womensoccer.de)

    Update 8. September :
    Für Dzsenifer Marozsan, die verletzungsbedingt eine rund vierwöchige Pause einlegen muß, wurde Julia Simic (Bayern München) nachnominiert. Für Simic ist die Nominierung ebenfalls Premiere.(Quelle: womensoccer.de)

    Bundestrainerin Silvia Neid hat ihren Kader für das EM-Qualifikationsspiel gegen die Schweiz am 17. September in Augsburg (ARD 15:45) benannt.

    Durch die Rücktritte von Birgit Prinz, Ariane Hingst, Kerstin Garefrekes und Ursula Holl (Torfrau) und die Verletzungen von Kim Kulig und Celia Okoyino da Mbabi erhält die deutsche Nationalmannschaft im Spiel 1 nach der WM-Schlappe bereits ein anderes Gesicht und auch zwei Neulinge dürfen sich über ihre erste Nominierung freuen:

    Als Ersatztorfrau steht erstmals Kathrin Längert (Bayern München) im Aufgebot und im Mittelfeld stößt mit Svenja Huth (FFC Frankfurt) ein weiterer Neuling zum deutschen Kader.
    Schon einmal nominiert war Tabea Kemme (Turbine Potsdam), es fehlt aber noch ein Länderspieleinsatz.
    Kurz vor der WM verletzte sich die damals im WM-Aufgebot stehende Dzsenifer Marozsan (FFC Frankfurt), die schon in zwei Länderspielen zuvor überzeugt hat.
    Anja Mittag (Turbine Potsdam) hatte noch zum erweiterten WM-Kader gehört und wird nun ein Comeback haben.
    Die übrigen Namen aus dem Aufgebot sind bekannt. Erfreulich, dass die inzwischen nach Zürich gewechselte Torjägerin Inka Grings ihre Karriere in der Nationalmannschaft noch fortsetzt.

    Der Kader:

    Torfrauen: Nadine Angerer (FFC Frankfurt), Kathrin Längert ( Bayern München), Almuth Schult (SC Bad Neuenahr)

    Verteidigung: Saskia Bartusiak ( FFC Frankfurt), Verena Faißt (VfL Wolfsburg), Josephine Henning (VfL Wolfsburg), Annike Krahn (FCR Duisburg), Babett Peter (Turbine Potsdam), Bianca Schmidt (Turbine Potsdam), Luisa Wensing (FCR Duisburg)

    Mittelfeld: Fatmire Bajramaj (FFC Frankfurt), Melanie Behringer (FFC Frankfurt), Linda Bresonik (FCR Duisburg), Lena Goeßling (VfL Wolfsburg), Svenja Huth (FFC Frankfurt), Simone Laudehr (FCR Duisburg), Anja Mittag (Turbine Potsdam)

    Angriff: Inka Grings (FC Zürich 94), Martina Müller (VfL Wolfsburg), Alexandra Popp (FCR Duisburg), Julia Simic (Bayern München)

     Nach vorne!: Lästernde Kiebitze, spielentscheidende Stadionwürste, betrunkene Vorstopper - TORWORT-Geschichten über Fußball

    Nach vorne!
    Lästernde Kiebitze, spielentscheidende Stadionwürste, betrunkene Vorstopper - TORWORT- Geschichten über Fußball


    von 16 verschiedenen Autoren

    Sprache: Deutsch
    Taschenbuch - 160 Seiten - Verlag Die Werkstatt
    Erscheinungsdatum:Januar 2010

     

    6. Frauen-Fußball-Weltmeisterschaft Deutschland
    vom 26. Juni bis 17. Juli 2011


    Deutschland - Frankreich    Deutschland - Nigeria    Deutschland - Kanada     Die Testspiele 2011
     


     

    Die Spiele der deutschen Frauen-Nationalmannschaft bei der WM 2011


    9. Juli 2011

    Japan wirft Deutschland mit 1 : 0 nach Verlängerung aus dem Turnier


    Erst hatten sie kein Glück und dann kam auch noch Pech dazu: Deutschland wird auf seinen dritten Weltmeistertitel noch mindestens vier Jahre warten müssen. Nach 120 Minuten Kampf triumphierte in Wolfsburg vor 26000 Zuschauern das japanische Team nicht unverdient durch ein Tor in der 108. Minute. Die deutsche Mannschaft vergab rund zwei Dutzend guter Gelegenheiten zum Torerfolg, doch die 100-Prozent-Chance war bei genauerer Betrachtung nicht dabei. Silvia Neids Frauen waren die meiste Zeit offensiv und feldüberlegen. Ihr Rezept war es, die Japanerinnen schon früh körperbetont zu stören und offensiv mit hohen Bällen in den japanischen Strafraum zu kommen, um dann die Kopfballchance zu nutzen. Das Konzept ging auch weitgehend auf, doch der Torerfolg stellte sich einfach nicht ein. Von bloßem Pech zu sprechen, wäre jedoch zu einfach - immerhin hatte man eine Schiedsrichterin, die dem deutschen Konzept entgegenkam, denn sie ließ sehr viel laufen. Japan aber kämpfte aufopfernd und stemmte sich ebenso körperbetont gegen die deutsche Offensive. Mehrere gelbe Karten für die Asiatinnen zeigten, dass auch die Technikerinnen aus dem fernen Osten ihr Konzept erfolgreich einsetzten und gegen das körperbetonte Spiel der Deutschen hielten. Sie gewannen die Verteidigungsschlacht am Ende durch einen Konter und die Nutzung einer ihrer vergleichweise wenigen Chancen.

    Die Partie begann mit einem Schock für das deutsche Team: In der dritten Minute verletzte sich Kim Kulig nach einer guten Kopfballmöglichkeit (knapp über das Tor) und mußte ausgewechselt werden. Für sie kam Bianca Schmidt, die eine sehr gute Leistung zeigte, aber eben nicht die offensiven Impulse geben konnte, die Kulig ausgezeichnet hatten.
    Die deutsche Mannschaft begann sehr druckvoll, ließ Japan überhaupt nicht zu seinem Spiel kommen und in der ersten halben Stunde sah es aus, als wäre es nur eine Frage der Zeit bis zum ersten deutschen Tor.
    Garefrekes drang in der 9. Minute gefährlich in den Strafraum ein, doch ihre Hereingabe kurz vor das Tor fand keine Abnehmerin. Ein erster gefährlicher Freistoß von der rechten Seite durch Behringer in der 14. Minute fand keinen Kopf, doch zeigte sich hier das angestrebte deutsche Konzept. Japan feuerte seinen ersten Schuß in der 15. Minute ab, bereitete Angerer jedoch keine Probleme. In der 20. Minute verzog Celia Okoyino da Mbabi einen Flachschuß, der nur knapp am Tor vorbeiging. In der 23. Minute hatte Garefrekes eine gute Möglichkeit nach einem Behringer-Freistoß.
    Dann aber zeigten die Japanerinnen ihre Gefährlichkeit: In der 30. Minute tauchte Nagasato halbrechts und unbehindert vor Angerers Tor auf, verzog ihren Schuß in die lange Ecke jedoch nach außen - die vielleicht beste Chance des ganzen Spiels.
    Die deutsche Mannschaft antwortete mit zwei weiteren Gelegenheiten, einem Schuß von Behringer, der das Tor knapp verfehlte, und einer Chance Okoyino da Mbabis, die jedoch nur gleichzeitig mit der japanischen Torfrau an den Ball kam... nur eine Zehntelsekunde schneller und es wäre wohl geschehen.
    Danach ging dem deutschen Team bis zur Pause etwas die Luft aus, doch das Tempo blieb unvermindert hoch.

    Nach der Pause kamen Grings (48.) mit einem Schuß, Laudehr mit einem Kopfball knapp vor die japanische Torlinie (56.) und Behringer durch einen Freistoß (58.) zu weiteren guten Gelegenheiten. Japan hatte durch einen Ando-Schuß (62.) eine Möglichkeit.
    Danach gelang es den Japanerinnen, die Partie eher ausgeglichen zu gestalten, die deutschen Chancen wurde sichtlich weniger. Gegen Ende der regulären Spielzeit drehte das Neid-Team aber noch einmal auf und drängte auf die Entscheidung, Garefrekes und Okoyino da Mbabi kamen in der Nachspielzeit zu Chancen und hätten mit etwas mehr Glück das Spiel entscheiden können.

    In der Verlängerung änderte sich das Bild nicht, Behringer mit einem Schuß (105.), Grings nach einem japanischen Verteidigungsfehler (106.) und Okoyino da Mbabi (107.) vergaben gute Möglichkeiten.
    In der 108. Minute tauchte dann Karina Maruyama halbrechts vor dem deutschen Tor auf und kam aus wenigen Metern und spitzem Winkel zum Schuß. Angerer wählte verhängsnisvollerweise die kurze Ecke, doch der Ball kam lang und Japan führte.

    Maruyama nimmt Maß zum deutschen WM-KO.
    Maruyama nimmt Maß zum deutschen WM-KO.

    Das deutsche Team, inzwischen erschöpft, gab nicht auf und kam zu weiteren, freilich nicht mehr allzu zwingenden Gelegenheiten, doch es reichte nicht mehr: Der Weltmeister schied aus.
    Die deutschen Spielerinnen boten durchweg eine gute Leistung. Hervorheben muß man aber die Leistungen von Melanie Behringer, Saskia Bartusiak und Babett Peter.

    Das von der Fußball-Frauen des DFB in den letzten Jahrzehnten verwöhnte Publikum muß nun als nächstes großes Turnier die Europameisterschaft 2013 in Schweden ins Auge fassen, denn ein französischer Elfmeter und das Tor Maruyamas haben letzten Endes Deutschland auch die Olympiateilnahme 2012 in London gekostet - Schweden und Frankreich haben sich als beste europäische Teams dagegen qualifiziert.
    Es besteht aber trotzdem kein Grund zu großer Klage über die Nationalmannschaft, denn obwohl es in zwei Spielen bei dieser WM etwas hakelte, hat das Team von Silvia Neid eine sehr gute Leistung gezeigt. Aber so ist der Fußball. Manchmal reicht das eben nicht und es kann eben nur einer gewinnen.

    So spielte die deutsche Mannschaft:

    Nadine Angerer
    Linda Bresonik
    Lena Goeßling (64.)
    Annike KrahnSaskia BartusiakBabett Peter
    Kim Kulig
    Bianca Schmidt (8.)
    Simone Laudehr
    Kerstin GarefrekesCelia Okoyino da MbabiMelanie Behringer
    Inka Grings
    Alexandra Popp (102.)

    Tore: 0 : 1 Karina Maruyama (108.)

    Japan spielte mit:
    Kathori - Kinga, Iwashimizu, Kumagai, Sameshima - Ohno [Iwabuchi (66.), Utsugi (116)] Sakaguchi, Sawa, Miyama - Ando, Nagasato (Maruyama (46.).

    Schiedsrichterin war Frau Alvarado (Mexiko).

    SPORT1 Phrasenschwein


    5. Juli 2011

    Deutschland schlägt nach einem spannenden Spiel Frankreich mit 4 : 2 (2:0)


    Das Team von Silvia Neid zeigte eine disziplinierte und konzentrierte Leistung gegen Frankreich, dass in der ersten Halbzeit kalt erwischt wurde. In der zweiten Halbzeit entwickelte sich das Treffen zu einer spannenden Partie. Star der Partie war vor allen Spielerinnen die deutsche Trainerin, deren Multitasking sowohl ihre gelb vorbelasteten Leistungsträgerinnen für das weitere Turnier schützte als auch die Mannschaft optimal gegen die Französinnen einstellte und gleichzeitig demonstrierte, dass eine verletzte oder formschwache Spielerin sofort gleichwertig ersetzt werden kann, von der wertvollen Praxis für die Ergänzungsspielerinnen ganz zu schweigen.

    Die Aufstellung von Silvia Neid sorgte für reichhaltigen Gesprächsstoff. Eine konsequente Entscheidung war die Reserve-Rolle für Rekordnationalspielerin und Kapitän Birgit Prinz, die zuletzt von der Presse gehetzt wurde und nun, da dieser Druck von ihr genommen wurde, vielleicht mit einer neuen Rolle die Möglichkeit hat, ihr Tief zu überwinden.
    Die Bundestrainerin nahm außerdem die gesundheitlich etwas angeschlagene Linda Bresonik und die gelb vorbelastete Kim Kulik aus der Mannschaft. Letzteres ein Glücksgriff, denn der konsequent pfeifenden Schiedsrichterin Heikkinen saßen die gelben Karten locker, was sich m.E. übrigens sehr wohltuend auf das Spiel auswirkte.
    Neid brachte Bianca Schmidt in der Viererkette und stellte Lena Goeßling auf die defensive Sechser-Position.
    Für Birgit Prinz kam Inka Grings, die in der letzten Zeit ebenfalls nicht mit Parfüm bespritzt wurde - die Torjägerin dankte es der Trainerin mit zwei Toren.
    Vor 45000 Zuschauern in Mönchengladbach lief außerdem mit Lira Bajramaj ein weiterer "Problemfall" auf und zeigte sich in der Summe der 90 Minuten deutlich auf dem Weg der Besserung, wenngleich die noch angeschlagene Melanie Behringer für mich weiter erste Wahl bliebt.

    Über eine für die deutsche Mannschaft sonst fast obligatorische Schwäche konnte das deutsche Team in diesem Spiel nicht klagen: Die Chancenauswertung. Nach offensichtlich verordetem betont ruhigem und kontrollierten Beginn führte gleich die erste Großchance für Deutschland in der 25. Minute zur 1 : 0 Führung. Die "Kopfball-Bank" Kerstin Garefrekes konnte einen Freistoß von Babett Peter mit einem wuchtigen Kopfball zur Führung verwandeln.

    1 - 0 durch Kopfball Garefrekes nach Freistoß Peter
    1 - 0 durch Kopfball Garefrekes.

    Die Französinnen, die nicht ins Spiel kamen, mußten dann schon mit der zweiten deutschen Torchance im Spiel das 2 : 0 hinnehmen, als Simone Laudehr in der 32. Minute auf der linken Seite durchbrach, flankte und den Kopf von Inka Grings fand.

    2 - 0 durch Kopfball Grings auf Flanke von Laudehr
    2 - 0 durch Grings, oben lauert Okoyino da Mbabi auf Abpraller.

    Bis zur Pause kontrollierten die Deutschen dann ihre sichtlich beeindruckten Gegnerinnen.

    Nach der Pause nahm Silvia Neid ihre letzte Gelbsünderin "in Schutzhaft", für Simone Laudehr kam Ariane Hingst zu ihrem ersten Einsatz bei dieser WM.
    Nach der Pause aber begann auch ein neues Spiel: Frankreich fand mehr und mehr in die Partie.
    In der 56. Minute führte dann die erste französische Torchance durch die für die wirkungslos gebliebene Thomis eingewechselte Marie Laure Delie zum Torerfolg. Die französische Torjägerin konnte sich nach einer Ecke zwischen zwei deutschen Spielerinnen durchsetzen und verwandelte per Kopf unhaltbar für Angerer.
    Frankreich war wieder dran und wurde offensiver, die französische Deckung dafür anfälliger. In der 60. Minute scheiterte Inka Grings mit einem flach geschossenen Freistoß aus gefährlicher Distanz nur knapp an der französischen Torfrau.
    In der 65. Minute bekam Lira Bajramaj wenige Meter vor dem französischen Tor den Ball und hätte vermutlich eingeschossen, wenn sie nicht von der Torfrau umgesäbelt worden wäre. Die finnische Schiedsrichterin pfiff nicht nur den fälligen Elfmeter, sondern zog auch mit der roten Karte für Sapowicz konsequent ihre Linie durch. Grings verwandelte den fälligen Elfmeter zum 3 : 1.
    Der Platzverweis, die zahlenmäßige Unterlegenheit und der Rückstand stoppte die Klassemannschaft aus Frankreich jedoch nicht. In der 72. Minute gelang Laura Georges, erneut nach einer Ecke und in ähnlicher Position wie zuvor Delie, erneut per Kopfball der Anschlußtreffer zum 3 : 2.
    In der 73. Minute hatte Delie sogar die Chance zum Ausgleich, verfehlte das Tor aber.
    Die deutsche Mannschaft nützte nun die entstehenden Lücken in der gegnerischen Hintermannschaft und wurde oft nur durch Fouls gebremst. Grings verfehlte in der 75. Minute mit ihrem Freistoß nur knapp das Tor, Abily rettete in der 76. Minute nach einem Da Mbabi-Schuß auf der Linie, der Nachschuss landete auf der Latte.
    In der 89. Minute dann die endgültige Entscheidung durch zwei der besten deutschen Spielerinnen, als Grings per Kopf eine Flanke auf Okoyino da Mbabi verlängerte und diese ihre Leistung mit dem 4 : 2 krönte.

    4 - 2 durch Okoyino da Mbabi
    Okoyino da Mbabi setzt zum 4 - 2 an.

    Frankreich gab allerdings auch jetzt nicht auf und Angerer mußte in der 90. Minute einen Abily-Schuß bzw. Heber über die Latte lenken.
    Die eingewechselte Alexandra Popp hatte in der 92. Minute noch die Chance zum 5 : 2, schlug den Ball aber über das Tor.

    So endete eine überaus unterhaltsames und spannendes Spiel mit einem verdienten Sieg des deutschen Teams, gleichbedeutend mit dem Gruppensieg und dem zweifelhaften Privileg, sich im Viertelfinale mit den starken Japanerinnen auseinandersetzen zu müßen, weil diese von den Britinnen überraschend auf den zweiten Tabellenplatz verwiesen wurden.

    Sehr positiv aufgefallen sind mir in der deutschen Viererkette Babett Peter und Bianca Schmidt, welche das Vertrauen der Bundestrainerin reichlich belohnte.
    Einmal mehr Extraklasse waren Garefrekes, Okoyino da Mbabi und Laudehr. Lena Goeßling blieb eher unauffällig und wurde in der zweiten Halbzeit in die Viererkette zurückbeordert. Die eingewechselten Hingst und Popp konnten sich nicht besonders auszeichnen, gehörten aber zu einer insgesamt starken deutschen Mannschaft.
    Das Team von Frankreichs Trainer Bruno Bini, ebenfalls für das Viertelfinale qualifiziert, dürfte im Viertelfinale für die wieder erstarkten Engländerinnen eine extrem harte Nuss werden.

    So spielte die deutsche Mannschaft:

    Nadine Angerer
    Bianca SchmidtAnnike Krahn
    Alexandra Popp (78)
    Saskia BartusiakBabett Peter
    Lena GoeßlingSimone Laudehr
    Ariane Hingst (46.)
    Kerstin GarefrekesCelia Okoyino da MbabiLira Bajramaj
    Inka Grings

    Tore: 1 : 0 Kerstin Garefrekes (25.), 2 : 0 Inka Grings (32.), 2 : 1 Marie Laure Delie (56.), 3 : 1 Inka Grings (Foulelfmeter 68.), 3 : 2 Laura Georges (72.), 4 : 2 Celia Okoyino Da Mbabi (89.)

    Frankreich spielte mit:
    Sapowicz (65.) - Lepailleur, Georges, Renard, Boulleur - Soubeyrand, Bussaglia - Le Sommer (Deville (65.), Necib (Abily 46.), Thiney - Thomis (46. Delie).

    Schiedsrichterin war Frau Heikkinen (Finnland).

    SPORT1 Phrasenschwein


    30. Juni 2011

    Deutschland erkämpft gegen Nigeria ein 1 : 0 (0 : 0)


    Der Gastgeber spielte sich aus der Favoritenrolle und vorzeitig ins Viertelfinale. In einem abschreckend schlechten und hässlichen Spiel vor 43000 Zuschauern in Frankfurt war die grottenschlechte Schiedsrichterin die herausragende Akteurin auf dem Platz, denn die Leistung der Frau aus Südkorea war nicht einmal durch die Spielerinnen zu unterbieten.

    Die Geschichte des Spiels ist kurz:
    Die deutsche Mannschaft startete in der selben Formation wie gegen Kanada und hatte schon in der 2. Minute eine große Torchance, als Simone Laudehr die Unaufmerksamkeit einer nigerianischen Deckungsspieler nützen konnte, um noch den Fuß an den Ball zu bekommen, jedoch diesen nicht an der Torfrau vorbei bekam. Wie schon gegen Kanada begann die deutsche Mannschaft nervös, das Kombinationsspiel kam überhaupt nicht in Gang, Fehlpässe und individuelle Unsicherheiten begannen sich zu häufen und dominierten bis zum Ende des Spiels das Geschehen. In der 13. Minute unterbrach ein Kulig-Schuss aus rund 25 Metern kurz das Gekicke. In der 22. Minute dann die erste ansatzweise gefährliche Situation für das deutsche Tor, als Nigeria plötzlich 20 Meter vor dem Tor 3 gegen 2 hatte, aber die Gelegenheit kläglichst verstolperte. In der 28. Minute ein weiteres von der Schiedsrichterin ungeahndetes Foul an Behringer, welches zur Verletzung und Auswechslung der deutschen Offensivkraft führte.

    Das Foul an der ballführenden Melanie Behringer
    Das Foul an der ballführenden Melanie Behringer in der 28. Minute

    Behringer war bis dahin noch einer der Lichtblicke im deutschen Team, die für sie kommende Popp konnte daran nicht anknüpfen. Krasse Fehlentscheidungen der Schiedsrichterin, meistens zu Ungunsten des deutschen Teams, auf der anderen Seite zahlreiche ungeahndete Fouls Nigerias hätten aber auch beim besten Willen kein ansehnliches Spiel zugelassen. Und das war bereits die Geschichte der ersten Halbzeit.
    Die der zweiten Halbzeit ist noch kürzer: Die deutsche Mannschaft, durch die eigene persistente Unsicherheit und durch die skandalös schlechte Schiedsrichterin anderer Möglichkeiten beraubt, kämpfte (und foulte) zurück. In der 54. Minute kam es zu einem von zwei, drei durch Standardsituationen generierten Gewühlen vor dem nigerianischen Tor, ein erster deutscher Torschuß prallte vor die Füße von Laudehr und diese vollstreckte.

    Simone Laudehr nimmt Maß zum 1:0 gegen Nigeria
    Simone Laudehr nimmt Maß zum 1:0 gegen Nigeria

    Der Treffer hatte übrigens große Ähnlichkeit mit Delies Treffer beim 1 : 0 von Frankreich gegen Nigeria. Erwähnenswert ansonsten noch die Chance von Kerstin Garefrekes, die in der 64. Minute aus rund 10 Metern eine Direktabnahme knapp am nigerianischen Tor vorbeilenkte. Nigeria dagegen blieb zum Glück für Deutschland über 90 Minuten absolut harmlos vor dem deutschen Tor, nicht zuletzt auch ein Verdienst der deutschen Verteidigung, in der man Krahn hervorheben darf. Bresonik wurde am Ende sogar eine der Chef-Antreiberinnen der Deutschen, aber beste Frau auf dem Platz war die unermüdlich kämpfende Simone Laudehr. Die Misere im deutschen Kombinationsspiel konnte aber weder durch die Auswechslung von Prinz und das Kommen von Grings noch durch Ausbrüche von Silvia Neid in der Coaching-Zone beendet werden. Nicht eine einzige sehenswerte Kombination war über die Dauer des Spiels zustande gekommen.
    Zusammengefasst: Man sollte seine Hoffnungen auf einen Halbfinal-Einzug Deutschlands nicht zu hoch schrauben.

    So spielte die deutsche Mannschaft:

    Nadine Angerer
    Linda BresonikAnnike KrahnSaskia BartusiakBabett Peter
    Kim KuligSimone Laudehr
    Kerstin GarefrekesBirgit Prinz
    Inka Grings (56.)
    Melanie Behringer
    Alexandra Popp (30.)
    Celia Okoyino da Mbabi
    Lira Bajramaj (87.)

    Tore: 1 : 0 Simone Laudehr (54.)

    Nigeria spielte mit:
    Dede - Ikidi, Ohale, Ebi, Ukaonu - Michael (Sunday 70.), Chickwelu, Mbachu (Ordega (85.), Orji (Aighewi 63.) - Nkwocha, Oparanozi.

    Schiedsrichterin war Frau Cha (Südkorea).

    SPORT1 Phrasenschwein


    26. Juni 2011

    Deutschland schlägt im Eröffnungsspiel Kanada mit 2 : 1 (2 : 0)


    Der Weltmeister startete mit einem glanzlosen Pflichtsieg in die WM im eigenen Lande. Die Frauen von Silvia Neid konnten über die gesamte Distanz gegen relativ harmlose Kanadierinnen ihre Nervosität nicht ablegen. Die deutsche Elf offenbarte dabei Schwächen im präzisen Zuspiel, in der Ballkontrolle und im Torabschluss. Offenbar ist der durch die Heim-WM hervorgerufene öffentliche Druck noch eine Belastung.

    Für eine kleine Überraschung in der Aufstellung sorgte die Bundestrainerin in der Offensive. Allgemein hatte man erwartet, dass entweder Celia Okoyino da Mbabi oder Melanie Behringer spielen würden. Das beide gleich zu Beginn zum Einsatz kommen würden, war aber konsequent im Hinblick auf die hervorragenden Leistungen der beiden Spielerinnen in der Testphase. Routinier Inka Grings mußte deswegen vorerst die Bank drücken. Ansonsten entsprach die Aufstellung den Erwartungen.
    Die Deutschen begannen nervös, viele Fehler im Abspiel und bei der Ballkontrolle signalisierten eine Reaktion auf den Trubel zuvor und die riesige Kulissen von über 73000 Zuschauern im Berliner Olympiastadion.
    In der 6. Minute gab es das erste Loch in der Viererkette und die bei Kanada herausragende Christine Sinclair tauchte allein vor Angerer auf, jagte den Ball aber weit über das Tor.

    Deutschland - Kanada: 6. Minute Chance durch Christine Sinclair
    Chance durch Christine Sinclair (Kanada) in der 6. Minute

    Eine Schwäche in der kanadischen Abwehr sorgte in der 10. Minute für die erste deutsche Großchance, als Kerstin Garefrekes, eine der überragenden Akteurinnen, halbrechts in der Strafraum durchbrach, aber aus spitzem Winkel an der überraschend für Leblanc spielenden kanadischen Torhüterin McLeod scheiterte. Nur 30 Sekunden später aber konnte Garefrekes eine Flanke Babett Peters von der linken Seite nützen, um per Kopfball das 1 : 0 zu markieren.

    Deutschland - Kanada: Das 1-0 durch Kerstin Garefrekes
    1 : 0

    Die Führung gab dem deutschen Team aber weder mehr Sicherheit im Pass-Spiel noch beeindruckte sie das kanadische Team. Gelegenheiten wie z.B. eine verunglückte Direktabnahme im kanadischen Strafraum durch Annike Krahn wechselten mit zahlreichen Ballverlusten im Mittelfeld, wo sich die Kanadier als energische Zweikämpferinnen erwiesen. In der 20. Minute sorgte eine scharfe, gefährliche Hereingabe durch Matheson für Gefahr vor dem deutschen Tor. In der 29. Minute konnte Angerer durch eine Parade nach einem 22-Meter-Schuss von Schmidt glänzen. In der 33. Minute verfehlte ein Kulig-Kopfball das kanadische Tor knapp.
    In der 42. Minute rückte dann die kanadische Abwehr nicht schnell genug auf, Celia Okoyino da Mbabi bekam nicht im Abseits stehend den Ball und verwandelte ohne Probleme zum 2 : 0. Sie krönte damit ihre ausgezeichnete Leistung in der ersten Halbzeit, in der sie neben Kerstin Garefrekes die beste Spielerin war.

    Deutschland - Kanada: Das 2-0 durch Okoyino da Mbabi
    2 : 0

    Auch in der zweiten Halbzeit glänzte Okoyino da Mbabi schon kurz nach Wiederbeginn durch einen Spurt in den kanadischen Strafraum, kam aber nicht mehr an den Ball. Die Kanadierinnen, auf zwei Positionen verändert, konzentrierten sich nunmehr auf die Mitte und die Deutschen kamen vermehrt über die offenen Flanken zu Chancen. Besonders hervorzuheben ist einmal mehr Melanie Behringer, die durch dieses Spiel ihre Position in der Stammelf gesichert haben dürfte. Eines ihrer schlechteren Spiele zeigte dagegen Birgit Prinz, die in der 56. Minuten Alexandra Popp weichen musste.
    Die Kandierinnen schienen nun mehr und mehr auch kräftemäßig ihre Grenzen erreicht zu haben, zahlreiche Gelegenheiten und Chancen ergaben sich für das deutsche Team. Gleich mehrfach wurde das kanadische Aluminium zur besten Torhüterin, z.B. als Alexandra Popp aus gut 20 Metern nur die Latte traf (65. Minute).
    In der 66. Minute traf Garefrekes bei einer Direktabnahme aus wenigen Metern das offene Tor nicht.
    In der 77. Minute prüfte Simone Laudehr erneut den kanadischen Pfosten und in der 79. Minute scheiterte die für Okoyino da Mbabi eingewechselte Inka Grings an Torhüterin McLeod. Die Überlegenheit der Deutschen und offensichtlich nur noch kraftlos verteidigende Kanadier ließen Bundestrainerin Neid in der 71. Minute Lira Bajramaj für Melanie Behringer bringen, um mit dem 3 : 0 endlich alles klar zu machen - doch Bajramaj wurde wie in schon den Testspielen offensichtlich mit dem wachsenden Druck auf ihre Person nicht fertig, was tragischerweise den Druck auf diese Ausnahmespielerin wohl noch erhöhen wird.

    Deutschland hätte bereits 3 : 1 oder 4 : 1 führen müssen, als die Kanadierinnen in der 82. Minute von der nicht immer überzeugenden australischen Schiedsrichterin Melksham einen Freistoß aus gefährlicher Distanz zugesprochen bekamen. Christine Sinclair, bereits mit einer gebrochenen Nase unterwegs, verpasste mit ihrem unhaltbaren Schuss dem deutschen Team den ersten Gegenreffer bei einer WM seit 2003. Nun schienen die zuvor schon abgeschlagen wirkenden Nordamerikanerinnen noch einmal Morgenluft zu wittern. In der 85. Minute tauchte Zurrer noch einmal mutterseelenallein vor Angerer auf, bekam den Ball aber nicht unter Kontrolle. In der Schlussphase setzte es dann auch noch zwei gelbe Karten für Laudehr und Krahn, während die nicht minder einsteigenden Kanadierinnen leer ausgingen - Kriegsglück für dieses Team, dass gegen Frankreich um den Einsatz ihrer besten Spielerin Sinclair bangen muß.

    Mein Bild des Spiels: Das 2-0 durch Okoyino da Mbabi
    Okoyino da Mbabi auf dem Weg zum 2 : 0, verfolgt von Zurrer (2) und Schmidt (13).

    Der WM-Einstand der Deutschen war durchwachsen, die Gastgeber-Rolle offenbar noch eine Belastung. Erstaunlich, dass ausgerechnet die erfahrene Birgit Prinz kaum in Fahrt kam. Die Pässe von der Abwehr nach vorn waren ebenfalls extrem unpräzise. Bestnoten verdienten sich Okoyino da Mbabi, Garefrekes und Behringer, auch Kulig überzeugte durchaus. Von den Eingewechselten konnte sich nur Popp nachdrücklich empfehlen.
    Natürlich war der Sieg am Ende hochverdient, aber das Team war nach dem Tor von Sinclair nicht weit entfernt von einem klassischen Fehlstart. Nun waren die Kanadierinnen kaum ein Maßstab für die Teams, die später noch kommen werden. Man darf aber hoffen, dass die deutsche Frauschaft sich gegen Nigeria steigern wird. Für den Afrikameister geht es nämlich am Donnerstag schon um Sein oder Nichtsein.

    So spielte die deutsche Mannschaft:

    Nadine Angerer
    Linda BresonikAnnike KrahnSaskia BartusiakBabett Peter
    Kim KuligSimone Laudehr
    Kerstin GarefrekesBirgit Prinz
    Alexandra Popp (56.)
    Melanie Behringer
    Lira Bajramaj (71.)
    Celia Okoyino da Mbabi
    Inka Grings (65.)

    Tore: 1 : 0 Kerstin Garefrekes (10.), 2 : 0 Celia Okoyino da Mbabi (42.), 2 : 1 Christine Sinclair (82.)

    Kanada spielte mit:
    McLeod - Wilkinson, Zurrer, Chapman, Nault (Gayle 46.) - Matheson, Kyle (Parker 46.), Schmidt, Filigno - Tancredi (Timko 80.), Sinclair.

    SPORT1 Phrasenschwein

    Die Testspiele der deutschen Frauen-Nationalmannschaft 2011

    Vier Testspiele sollten die deutsche Auswahl auf die WM vorbereiten: Gegen die WM-Teilnehmer Nordkorea und Norwegen sowie gegen den Weltranglistenelften Italien und die Niederlande. Die Tests waren erfolgreich, vier Siege mit 15 : 0 Toren sollen aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass in keinem der Spiele die Abwehr richtig gefordert wurde.
    Silvia Neid zeigte, dass die Doppelsechs mit Kulig und Laudehr wohl gesetzt ist.
    In der Abwehr ließ sie leicht variieren, doch sollten auch Babett Peter, Saskia Bartusiak und LInda Bresonik die Stammspieler sein. Bei Annike Krahn steht für mich noch ein Fragezeichen, einige Unsicherheiten waren nicht zu übersehen.
    Die meisten Rochaden gab es in der Offensive, wo mit Celia Okoyino da Mbabi wahrscheinlich eine flexible Erstbesetzung für jede Offensivposition gefunden wurde. Birgit Prinz steht nach wie vor außer Frage, desgleichen Kerstin Garefrekes. Die Ausscheidung für die Position auf dem linken Flügel sollte die kraftvolle Melanie Behringer gegenüber der eher glücklosen Fatmire Bajramaj für sich entschieden haben.
    Die Spitzen-Position läuft vermutlich auf eine halbzeitliche Teilung zwischen Inka Grings und der Tor-Kanone Alexandra Popp hinaus. Popp traf in der Vorbereitung immerhin fünfmal, Grings nur einmal.

    SPORT1 Phrasenschwein

    21. 5. 2011 in Ingolstadt
    DEUTSCHLAND - NORDKOREA
    2 - 0


    Deutschland:

    Nadine Angerer
    Verena FaißtAnnike Krahn
    (74) Babett Peter
    Saskia Bartusiak
    (46) Lena Goeßling
    Linda Bresonik
    Kim KuligSimone Laudehr
    (64) Ariane Hingst
    Fatmire Bajramaj
    (64) Melanie Behringer
    Birgit Prinz
    (74) Martina Müller
    Kerstin Garefrekes
    Alexandra Popp
    (46) Celia Okoyino da Mbabi


    Nordkorea:Myong Hui Hong - Un Byol Ho (67. Sol Hui Paek), Jong Sun Song, Su Gyong Kim (28. Hyon Hi Yun, 61. Song Hwa Kwon Gelb, 89. Chung Sim Kim), Un Sim Ra, Yo Mi Jo, Ye Gyong Ri, Myong Hwa Jon (77. Mi Gyong Choe), Un Ju Kim (67. Myong Gum Kim), Pok Sim Jong, Un Hyang Ri

    Tore: 1: 0 Kim Kulig (59. Foulelfmeter), 2 : 0 Celia Okoyino da Mbabi (85.)

    Schiedsrichter: Tanja Schett (Österreich)

    SPORT1 Phrasenschwein

    3. 6. 2011 in Osnabrück
    DEUTSCHLAND - ITALIEN
    5 - 0


    Deutschland:

    Nadine Angerer
    Linda BresonikAnnike KrahnSaskia Bartusiak
    (46) Lena Goeßling
    Babett Peter
    Kim Kulig
    (67) Ariane Hingst
    Simone Laudehr
    Melanie Behringer
    (46) Fatmire Bajramaj
    Birgit Prinz
    (46) Celia Ohoyino da Mbabi
    Kerstin Garefrekes
    (67) Martina Müller
    Inka Grings
    (46) Alexandra Popp

    Italien: Anna Maria Picarelli - Elisabetta Tona, Laura Neboli, Sara Gama Gelb (72. Alia Guagni), Roberta D'Adda, Alessia Tuttino Gelb, Marta Carissimi, Elisa Camporese (59. Carolina Pini, 86. Alice Parisi), Patrizia Panico (63. Daniela Sabatino), Melania Gabbiadini, Giulia Domenichetti


    Tore: 1 : 0 Roberta D'Adda (32. Eigentor), 2 : 0 Alexandra Popp (47.), 3 : 0 Kim Kulig (62.), 4 : 0 Celia Okoyino da Mbabi (69.), 5 : 0 Alexandra Popp (77.)

    Schiedsrichter: Alexandra Iringova (England)

    SPORT1 Phrasenschwein

    7.6. 2011 in Aachen
    DEUTSCHLAND - NIEDERLANDE
    5 - 0


    Deutschland:

    Nadine Angerer
    Bianca SchmidtAnnike Krahn
    (46) Lena Goeßling
    Saskia BartusiakBabett Peter
    Kim KuligSimone Laudehr
    (62) Ariane Hingst
    Fatmire Bajramaj
    (46) Melanie Behringer
    Birgit Prinz
    (46) Alexandra Popp
    Kerstin Garefrekes
    (46) Inka Grings
    Celia Okoyino da Mbabi
    (75) Martina Müller


    Niederlande: Loes Geurts - Dyanne Bito Gelb, Manoe Meulen (46. Leonne Stentler), Mandy van den Berg Gelb, Petra Hogewoning (46. Claudia van den Heiligenberg), Anouk Hoogendijk, Sherida Spitse, Renée Slegers (66. Chantal de Ridder), Sylvia Smit (76. Marije Brummel), Marlous Pieete (55. Kirsten van de Ven) - Manon Melis


    Tore: 1 : 0 Celia Okoyino da Mbabi (15.), 2 : 0 Simone Laudehr (43.), 3 : 0 Alexandra Popp (71.), 4 : 0 Kim Kulig (75.), 5 : 0 Inka Grings (87.)

    Schiedsrichter: Alexandra Iringova (England)

    SPORT1 Phrasenschwein

    16. Juni 2011 in Mainz
    DEUTSCHLAND - NORWEGEN
    3 - 0


    Deutschland:

    Nadine Angerer
    Linda BresonikAnnike Krahn
    (72) Lena Goeßling
    Saskia BartusiakBabett Peter
    Kim Kulig
    (82) Ariane Hingst
    Simone Laudehr
    Kerstin Garefrekes
    (46) Melanie Behringer
    Birgit Prinz
    (46) Fatmire Bajramaj
    Celia Ohoyino da Mbabi
    (72) Martina Müller
    Inka Grings
    (46) Alexandra Popp


    Norwegen: Hjelmseth (46. Skarbo) - Skammelsrud, Lund, Mjelde Gelb, Berge (76. Vikestad), Mienna - Haavi (69. Ryland), Rönning (69. Ims), Woods (46. Stensland), Herlovsen (46. Larsen Kaurin), Giske (61. Mykjaland) - Pedersen


    Tore: 1 : 0 Simone Laudehr (79.), 2 : 0 Alexandra Popp (81.), 3 : 0 Alexandra Popp (83.)

    Schiedsrichter: Una Hong (Südkorea)

    Am 16. Juni traf das deutsche Team im letzten Vorbereitungsspiel auf Norwegen, Weltmeister von 1995 und Olympiasieger von Sidney 2000. Die aktuelle Nummer 9 der Weltrangliste ist traditionell ein unbequemer Gegner der deutschen Elf. Um es vorwegzunehmen: Das norwegische Spiel enttäuschte, besonders in der Offensive. Man darf annehmen, dass sich die Bundestrainerin von diesem letzten Testspiel sehr viel mehr versprochen hatte. Offensiv aber waren die Skandinavierinnen annähernd ein Totalausfall, womit Silvia Neid ein wirklich ernsthafter Test ihrer Abwehr in der Vorbereitung praktisch fehlt. Wie schon gegen Italien (5 : 0) und die Niederlande (5 : 0) zuvor gab es zwei ziemlich unterschiedliche Halbzeiten der deutschen Elf zu sehen, was sicher nicht zuletzt daran lag, dass Neid in der Offensive jeweils mit den "Oldies" Prinz und Grings startete, um in der zweiten Halbzeit mit der jungen Garde um Alexandra Popp Sturm zu laufen. Möglicherweise werden wir eine ähnliche Vorgehensweise in den Vorrundenspielen der WM sehen, denn ich hatte in den Vorbereitungspielen den Eindruck, dass der Gegner jeweils in der ersten Halbzeit "weichgeklopft" wurde, um dann in der zweiten Halbzeit die Früchte dieses Vorgehens von den "Jungen" ernten zu lassen.


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